Kerpener Bruch
Der Kerpener Bruch ist ein "besonderer Wald", da er eines der landesweit größten Hartholzauengebiete bildet. Obwohl tagebaubedingte Grundwasserabsenkungen und die Kanalisierung der Erft seinen Wasserhaushalt und seine Artenzusammensetzung stark verändert haben, ist das Gebiet als ehemaliger Auenwald sehr wertvoll für den Naturschutz. Es vermittelt einen Eindruck davon, wie die Wälder in unseren Flussauen einmal ausgesehen haben. Mächtige Eichen, Eschen und (noch wenige) Ulmen bezeugen, dass Hochwasser den Wald hier früher für Tage oder Wochen unter Wasser setzten. Sie haben die Vegetation nachhaltig geprägt. Die Wälder sind stellenweise reich an typischen Frühblühern wie Buschwindröschen, Lungenkraut oder Goldstern. Zugleich ist der Wald Lebensraum für Vögel wie Graureiher, Nachtigall, Waldohreule und verschiedene Spechtarten.
Wertvoller Auenwald
Der im Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen befindliche Wald wird vom Landesbetrieb "Wald und Holz NRW" gepflegt und entwickelt. Ziel ist es, den Charakter des durch die Grundwasserabsenkung geschädigten Auenwaldes zu stärken und wiederherzustellen. Dies versucht man durch kleinflächige Anpflanzungen von typischen Baum- und Straucharten. Weitere Maßnahmen sind die Erhaltung von Alt- und Totholz, die extensive Pflege der artenreichen Glatthaferwiesen sowie die Anlage und Pflege von Sonderbiotopen. Der Kerpener Bruch und der benachbarte Parrig bilden auf 328 Hektar Fläche die größten Hartholzauenwälder in der Erftaue. Zusammen mit einigen artenreichen Wiesen sind sie als Naturschutzgebiet und zusätzlich als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet nach europäischem Recht geschützt.
Quelle: Regiogrün